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Wie viel Bildschirmzeit ist zu viel für Kinder?

Wie viele Stunden am Tag starren Sie auf einen Bildschirm? Das ist die Definition von Bildschirmzeit: die Zeit, die Sie vor einem Smartphone, Laptop, Computer, Tablet oder Fernseher verbringen. Kinder sollten nur begrenzt Zeit vor dem Bildschirm verbringen. In diesem Artikel finden Sie den aktuellen Forschungsstand, erhalten Tipps für gesunde Einschränkungen der Bildschirmzeit und erfahren, wie eine umfassende Cybersicherheits-App Sie und Ihre Familie im Internet schützen kann.

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How_much_screen_time_should_children_have-Hero
Verfasst von Carly Burdova
Veröffentlicht am Dezember 18, 2020
Geprüft von Mike Polacko

Wie viel Bildschirmzeit ist nach je Alter eines Kindes empfehlenswert?

Die Antwort auf diese Frage hängt mit der Gehirnentwicklung zusammen. Daher ist das Alter des Kindes ein ausschlaggebender Faktor bei der Entscheidung über Regeln und Grenzen der Bildschirmnutzung wie Internetsperre, begrenzte Bildschirmzeit und eingeschränkte Nutzung von Geräten und Apps.

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Dieser Artikel enthält :

    Das Gehirn entwickelt sich in den ersten Lebensjahren am stärksten. Allein im ersten Jahr verdoppelt sich die Größe des Gehirns eines durchschnittlichen Kindes. Nach drei Jahren hat es bereits etwa 80 % der Größe des Gehirns eines Erwachsenen erreicht. Bei der Geburt sind zwar bereits alle Gehirnzellen vorhanden, aber es sind die neuronalen Netze zwischen den Gehirnzellen, die über die Funktion unseres Gehirns bestimmen.

    Wenn Kinder zu viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen und weniger Zeit für eigene Entdeckungen durch freies Spiel und menschliche Interaktionen haben, haben sie auch weniger Möglichkeiten, diese immens wichtigen neuronalen Netze in ihrem Gehirn aufzubauen. Deshalb ist das richtige Maß an Bildschirmzeit entscheidend für die Entwicklung zu einem glücklichen, gesunden Kind, das sein volles Potenzial ausschöpfen kann.

    Das ist auch der Grund, warum das Alter eine so große Rolle spielt, wenn es um die empfohlene Bildschirmzeit geht. Das Gehirn eines Neugeborenen ist ganz anders als das eines Fünfjährigen, und das Gehirn eines Fünfjährigen ist wiederum ganz anders als das eines Teenagers. Aber wie viele Stunden pro Woche verbringt eigentlich ein durchschnittliches Kind vor dem Bildschirm? Wahrscheinlich mehr Stunden als empfohlen.

    Empfehlungen zur Bildschirmzeit nach Alter laut WHO und US-Kinderärzteverband AAP.Empfehlungen zur Bildschirmzeit je nach Alter – bei Kleinkindern sollte die Bildschirmzeit nicht mehr als eine Stunde pro Tag betragen.

    Kinder unter zwei Jahren

    Die Auswirkungen der Bildschirmnutzung auf Babys sind umstritten und wissenschaftlich nicht geklärt. Im April 2019 veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation zum ersten Mal Richtlinien zur Bildschirmzeit, allerdings mit dem Vorbehalt, dass diese auf vorliegenden Daten und nicht auf umfassender Forschung basierten.

    Wenn Kinder zu viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen und dadurch weniger Zeit für eigene Entdeckungen durch freies Spiel und menschliche Interaktionen haben, haben sie auch weniger Möglichkeiten, die immens wichtigen neuronalen Netze in ihrem Gehirn aufzubauen.

    Von der Geburt bis zum Alter von zwei Jahren rät die WHO strikt davon ab, Kinder vor den Bildschirm zu setzen. Wenn Sie sich also fragen, wie viel Bildschirmzeit für ein zweijähriges Kind das richtige Maß ist, lautet die einfache Antwort: gar keine.

    Andere Institutionen wie der US-amerikanische Kinderärzteverband „American Academy of Pediatrics“ (AAP) raten bis zu einem Alter von 18 Monaten von der Bildschirmnutzung ab, mit Ausnahme von Videotelefonaten. Sie empfehlen eine Nutzung von Programmen hoher Qualität ab einem Alter von 18 bis 24 Monaten.

    Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen passiver („sitzender“) Bildschirmzeit und aktiver Bildschirmzeit. Ein Baby vor einen Bildschirm zu setzen und es wahllos etwas ansehen zu lassen, ist etwas anderes als ein interaktives Videogespräch mit einem abwesenden Elternteil oder die Nutzung eines pädagogisch ausgerichteten Programms, das speziell für diese Altersgruppe entwickelt wurde.

    Ein Null-Toleranz-Ansatz kann Eltern aber unter Stress setzen, wenn sie Zeichentrickfilme gerne als „Kinderbetreuung“ einsetzen, während sie arbeiten, kochen oder etwas anderes tun, für das sie zwei Hände und ein bisschen Abstand von einem (schreienden) Kind benötigen. Diese Richtlinien sollten also eher als Orientierung im Sinne eines ausgeglichenen Familienlebens dienen und nicht als in Stein gemeißelte Regeln.

    Die wichtigste Erkenntnis hier ist, dass freies Spiel für die Entwicklung des Gehirns eines Kindes förderlicher ist als der Konsum digitaler Medien. Behalten Sie dies im Hinterkopf, aber bedenken Sie gemäß dem Spruch „Das Beste ist der größte Feind des Guten“, dass der goldene Mittelweg oft der beste Weg ist.

    Kleinkinder und Kinder bis zu fünf Jahren

    Bei Kleinkindern kann schon ein wenig mehr Bildschirmzeit geduldet werden. Im Alter von zwei Jahren experimentieren die meisten Kinder bereits mit Wörtern, imitieren Tiere und machen sogar Witze. Eine altersgerechte Bildschirmnutzung kann für Kinder dieser Altersgruppe sogar in mancher Hinsicht von Vorteil sein.

    Im Allgemeinen wird für Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren empfohlen, die Bildschirmzeit auf eine Stunde pro Tag zu beschränken. Aber laut Kinderarzt Dimitri Christakis verbringt „ein typisches Vorschulkind [in den USA] etwa viereinhalb Stunden pro Tag vor dem Bildschirm“. Bei der Beurteilung der Bildschirmzeit für Kleinkinder kommt es mehr auf den Inhalt und die Qualität an als auf die reine Dauer.

    Schnelle Sequenzen – aufregende, animierte, actionreiche Handlungen oder Bilder – sind z. B. etwas ganz anderes als ruhige und sinnvolle menschliche Gespräche.

    Wenn Sie also Ihr Kleinkind nicht vom Bildschirm fernhalten können, sollten Sie zumindest auf die Art der Reize achten, denen es dort ausgesetzt ist. Welches Tempo eine Sendung oder ein Film hat, hat einen erheblichen Einfluss darauf, wie Kinder Informationen verarbeiten. Schnelle Sequenzen – aufregende, animierte, actionreiche Handlungen oder Bilder – sind z. B. etwas ganz anderes als ruhige und sinnvolle menschliche Gespräche.

    Vergleichen Sie einmal The Powerpuff Girls Movie (der erste Film, der aufgrund seines Tempos nicht für jüngere Kinder freigegeben wurde) mit Mister Rogers’ Neighborhood.

    Mister Rogers’ Neighborhood“ ist langsam, vielleicht sogar langsamer als das echte Leben, und es kommen reale menschliche Gespräche darin vor. Der Inhalt soll in erster Linie lehrreich und in zweiter Linie unterhaltsam sein. Es geht z. B. darum, wie man teilt, wie man sich um andere sorgt, wie man das Zählen lernt und wie man zu einem wertvollen Teil der Gemeinschaft wird. Im Gegensatz dazu ist „The Powerpuff Girls Movie“ auf reine Unterhaltung ausgelegt. Dieser Zeichentrickfilm ist schnell, schrill und voller aneinander gereihter Actionszenen.

    Sie kennen sicher das Gefühl, wenn ein Horrorfilm noch lange nachwirkt? Das Gleiche erleben Kinder. Das hohe und aufgeregte Tempo einer Fernsehsendung oder App kann auch noch nach dem Ausschalten des Geräts (negativ) auf sie wirken.

    Kinder zwischen sechs und 12 Jahren

    Die Entscheidung über die Bildschirmzeit bei dieser Altersgruppe kann ein bisschen schwieriger sein, auch weil Sie vielleicht darüber nachdenken, Ihrem Kind jetzt sein erstes Smartphone zu kaufen. Wie viel Bildschirmzeit ist also gesund für einen Teenager, ein Kind im Grundschulalter oder ein Kind, das gerade noch lernt, sich die Schnürsenkel zu binden? Ganz vereinfacht ausgedrückt, sollte die Bildschirmzeit bei Kindern ab 6 Jahren nicht den Schlaf und die körperliche Aktivität beeinträchtigen.

    Planen Sie zuerst die nicht am Bildschirm verbrachte Zeit des Kindes und legen Sie dann einen einheitlichen, auf Regeln basierenden Plan für die Bildschirmzeit fest, an den sich die ganze Familie halten kann.

    Eine gute Faustregel ist es, zunächst die nicht am Bildschirm verbrachte Zeit zu planen, anstatt sich auf die Zeit vor dem Bildschirm zu konzentrieren. Schläft Ihr Kind ausreichend (10–14 Stunden pro Nacht, je nach Alter) und bewegt sich Ihr Kind mindestens eine Stunde pro Tag?

    Planen Sie zuerst die nicht am Bildschirm verbrachte Zeit des Kindes und legen Sie dann einen einheitlichen, auf Regeln basierenden Plan für die Bildschirmzeit fest, an den sich die ganze Familie halten kann.

    Kinder zwischen 13 und 18 Jahren

    Ab dem Teenageralter beginnt die Auseinandersetzung mit der Welt der sozialen Medien. Die Bildschirmzeit für einen Teenager zu begrenzen, wird nochmal zu einer ganz neuen Herausforderung, da TikTok, Instagram und YouTube ins Spiel kommen.

    Die empfohlene Bildschirmzeit für 13-Jährige ist dieselbe wie für 18-Jährige: zwei Stunden „Freizeit“-Bildschirmzeit pro Tag. Wir sollten zwischen „Freizeit“- und „Bildungs“-Bildschirmzeit unterscheiden, wenn wir die richtige Balance für einen Teenager finden möchten. Das ist zum einen wichtig, da der Online-Unterricht viel Bildschirmzeit erfordert, und zum anderen, da die Gefahren durch Online-Bedrohungen wie Cybermobbing immer sichtbarer werden.

    Die Bildschirmnutzung in jungen Jahren kann sich dauerhaft – sowohl gut als auch schlecht – auf die geistige und körperliche Gesundheit eines Kindes und jungen Erwachsenen auswirken.

    Finden Sie heraus, wie oft und wie lange Ihr Kind auf einen Bildschirm starren muss, um seine Hausaufgaben zu erledigen, am Online-Unterricht teilzunehmen und am sonstigen Schulleben teilzuhaben (besonders im Zeitalter von Corona). Diese Zeit müssen Sie bei der Festlegung der Freizeit-Bildschirmzeit berücksichtigen und sie eventuell reduzieren – und Ihr Kind gleichzeitig daran erinnern, dass es noch eine tolle reale Welt da draußen gibt.

    Das Wichtigste ist das Einüben guter Gewohnheiten. Die Bildschirmnutzung in jungen Jahren kann sich dauerhaft – sowohl gut als auch schlecht – auf die geistige und körperliche Gesundheit eines Kindes und jungen Erwachsenen und auf das Verhältnis zu digitalen Medien im Erwachsenenalter auswirken.

    Einrichten von Bildschirmzeiten mit einer „Kindersicherungs“-App

    Egal, ob es um Zweijährige geht, die 20-Jährigen Konkurrenz machen können, oder um temperamentvolle Teenager, die gerne ihre eigenen Regeln für die Bildschirmzeiten aufstellen würden: Eine Kindersicherungs-App macht die Überwachung und Verwaltung der Bildschirmzeit in der Familie viel einfacher. Früher brauchte es ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen – heute braucht es eine smarte App und ein paar Einstellungen auf dem Gerät.

    Kindersicherungs-Apps wie Microsoft Family Safety helfen Eltern bei der Durchsetzung angemessener Bildschirmzeiten. Mit diesen Apps können Eltern klare Grenzen für die Gerätenutzung ihrer Kinder setzen und den Internetzugang bei Bedarf komplett abschalten. Dieser sogenannte „Kill Switch“ funktioniert entweder ad-hoc oder kann auf bestimmte Uhrzeiten eingestellt werden, z. B. auf die Schul- oder Schlafenszeit, sodass Ihr Kind nicht während des Unterrichts oder nachts online gehen kann.

    Die Auswirkungen von zu viel Bildschirmzeit

    Die Auswirkungen von zu viel Bildschirmzeit auf Kinder – wie auch das richtige Maß an Bildschirmzeit – sind umstritten. Zweifelsohne ist zu viel Bildschirmzeit schlecht. Haben Sie schon einmal zu viel Netflix-Serien gesehen, sich von Folge zu Folge gehangelt, bis Sie tatsächlich nicht mehr konnten? Genau das kann Kindern auch passieren. Die Eltern der Smartphone-Generation müssen besondere Herausforderungen meistern.

    Während die Forschung durchaus zeigt, dass das Gehirn von Babys angeregt wird, wenn es Stimulationen ausgesetzt ist, bleibt unklar, wo sich die Grenze befindet – wann die Stimulation beendet werden sollte und wie man mit der Reizüberflutung (= zu starken Stimulation) durch unseren digitalen Lebensstil umgeht. Es besteht jedoch Einigkeit darüber, dass es negative Auswirkungen der Bildschirmzeit gibt, die real und wahrnehmbar sind, insbesondere bei Babys und jungen Menschen.

    Die Risiken lassen sich in kurzfristige und langfristige Risiken aufteilen, wobei sich auch kurzfristige Risiken zu dauerhaften Problemen entwickeln können, wenn sie nicht beachtet werden. Daher gehört zur Online-Sicherheit Ihrer Familie die Überwachung der Bildschirmzeit, da damit beide Arten von Risiken reduziert werden.

    Kurzfristige Risiken

    Die kurzfristigen Auswirkungen von zu viel Bildschirmzeit können sich sofort bemerkbar machen. Dazu gehören vor allem körperliche Beschwerden durch schlechte Körperhaltung und Blaulichtexposition. Wenn Kinder zu lange auf den Bildschirm starren, kann dies zu folgenden Problemen führen:

    • Kopfschmerzen oder Nacken- und Schulterschmerzen

    • Gereiztheit und Verhaltensauffälligkeiten

    • Überanstrengung der Augen oder trockene und gereizte Augen

    • Schlafstörungen oder innere Unruhe

    In einer aktuellen Harvard-Studie wurden die negativen Auswirkungen von blauem Licht auf das Schlafverhalten untersucht. Nicht jedes Licht wird vom Körper, speziell von unseren Augen, auf die gleiche Weise aufgenommen. Grünes Licht hat zum Beispiel eine längere Wellenlänge und trägt weniger Energie in sich als blaues Licht.

    Die Forscher verglichen die Auswirkungen einer sechseinhalbstündigen Blaulicht- und Grünlichtexposition und fanden heraus, dass blaues Licht Melatonin (ein wichtiges, natürlich vorkommendes Hormon, das unseren Schlaf-Wach-Zyklus reguliert) doppelt so lange unterdrückt wie grünes Licht. Zu viel Bildschirmzeit am Abend hat daher einen direkten, wissenschaftlich festgestellten Einfluss auf unsere Fähigkeit, einzuschlafen und durchzuschlafen.

    Langfristige Risiken

    Die langfristigen Auswirkungen von Bildschirmzeit auf die kindliche Entwicklung, die sich bis ins Erwachsenenalter erstrecken können, sind besonders beunruhigend. Studien mit Kindern im Vorschulalter haben gezeigt, dass zu viel Bildschirmzeit tatsächlich die Struktur des Gehirns verändert, insbesondere den Bereich, der für die Sprach-, Lese- und Schreibentwicklung verantwortlich ist. Langfristige Risiken von zu viel Bildschirmzeit können folgende sein:

    • Übergewicht durch mangelnde körperliche Aktivität und zu viel Zeit, die sitzend verbracht wird

    • Kurzsichtigkeit durch zu viel blaues Licht

    • Langfristige Schlafstörungen, die auf schlechte Bildschirmgewohnheiten zurückzuführen sind

    • Abnahme sozialer Kompetenzen durch reduzierte menschliche Interaktionen

    • Abhängigkeit von der Bildschirmnutzung durch ständige Gamification-Anreize

    • Verhaltensauffälligkeiten und Depressionen

    • Psychische Probleme, z. B. ein deutlich höheres Risiko für ADHS bei Kindern unter fünf Jahren

    • Eine veränderte Hirnstruktur, die durch die sogenannte Myelinisierung der weißen Hirnsubstanz verursacht wird, die bis zum Alter von zwei Jahren noch nicht vollständig ausgebildet ist

    Wenn mögliche Hirnschäden und chronische Gesundheitsprobleme Sie noch nicht genug abgeschreckt haben, können wir noch auf Studien verweisen, die zu viel Social-Media-Bildschirmzeit mit Depressionen in Verbindung bringen, und andere, die zeigen, dass sich die Noten verbessern, wenn Smartphones im Klassenzimmer verboten sind. Diese langfristigen Probleme können in der Kindheit oder Jugend ihren Anfang nehmen und Menschen bis ins Erwachsenenalter begleiten, insbesondere wenn die ungesunde Bildschirmnutzung zu einem festen Bestandteil des Lebens geworden ist.

    Was ist zu Corona und der dadurch erhöhten Bildschirmzeit zu sagen?

    Während unsere Botschaft hier relativ klar ist (dass zu viel Bildschirmzeit nicht gut für das Wohlbefinden unserer Kinder ist), steht ein mikroskopisch kleiner Erreger zurzeit als riesiger Elefant mitten im Wohnzimmer. Wie können wir zu viel Bildschirmzeit während einer globalen Pandemie kritisieren, wenn unsere Kinder online am Fernunterricht teilnehmen müssen?

    Die richtige Balance, Wissen und ein bisschen Toleranz helfen dabei, gesunde Bildschirmgewohnheiten zu etablieren – zu jeder Zeit, aber besonders in Corona-Zeiten. Wenn Sie wissen, mit was sich Ihre Kinder online beschäftigen (Schulaufgaben, Spiele, YouTube), können Sie einen effektiven, ausgewogenen Plan erstellen. Konzentrieren Sie sich auf Qualität statt Quantität (und schulische Aufgaben gehören zum Bereich Qualität), altersgerechte Inhalte und die Förderung von Aktivitäten fernab der Bildschirmnutzung wie freies Spielen, Bewegung und ausreichend Schlaf.

    Welche Apps sollten meine Kinder verwenden?

    Es ist sicher nicht einfach, Ihre Kinder durch die stürmischen digitalen Gewässer zu leiten, aber als Elternteil müssen Sie die Rolle des Kapitäns auf dem Schiff übernehmen. Zwar sind nicht alle Anwendungen schlecht, aber es gibt doch einige Apps, die sehr gefährlich für Kinder sind und von denen sie ferngehalten werden sollten.

    Je jünger das Kind ist, desto wichtiger ist es, zwischen passiven und aktiven Medien zu unterscheiden. Kinder lieben es, ihren Einfluss auf die reale Welt zu testen. Nehmen wir zum Beispiel Knöpfe oder Tasten. Haben Sie schon mal ein Kind beobachtet, wie es völlig begeistert einen Knopf oder eine Taste bedient? Der Zusammenhang zwischen Aktion und Ergebnis (oder Eingabe und Ausgabe) ist faszinierend und sollte bei der Entscheidung, welche Apps Sie Ihre Kinder benutzen lassen, eine große Rolle spielen. Altersgerechte Apps hoher Qualität, bei denen die Kinder mit dem Inhalt interagieren können, sollten gegenüber passiven Apps wie sozialen Medien oder Video-Streaming bevorzugt werden.

    Für die Sicherheit Ihrer Kinder auf Facebook zu sorgen, sie vor problematischen Funktionen von Instagram fernzuhalten und zu bestimmen, wann Twitter für Ihre Kinder geeignet ist, sind wichtige Bestandteile in der Erziehung der „Generation Social Media“. Das Gerät oder Mobiltelefon eines Kindes sollte nur altersgerechte Anwendungen enthalten. Sehen Sie sich diese gemeinsam an und erklären Sie Ihre Entscheidungen. Es ist nie zu früh (oder zu spät), über eine ausgewogene Bildschirmnutzung zu reden.

    Für die Überwachung der Bildschirmzeit und die Gestaltung einer altersgerechten Nutzung des Internets können Sie eine Kindersicherungs-App einsetzen, die Sie unterstützt. Mit diesen Apps können Sie ganz einfach potenziell schädliche Inhalte wie Social-Media-Apps blockieren, benutzerdefinierte Inhaltsfilter erstellen und automatische Benachrichtigungen einrichten, durch die Sie informiert werden, wenn Ihr Kind an einem bestimmten Ort angekommen ist oder diesen verlässt.

    Nachdem Sie Ihre bevorzugte Kindersicherungs-App heruntergeladen und eingerichtet haben, sollten Sie sich noch einmal mit den Grundlagen zur Privatsphäre im Internet beschäftigen und Ihre Kinder darüber aufklären.

    Besprechen Sie mit ihnen, warum sie nicht zu viele persönliche Informationen in sozialen Medien oder auf anderen Websites preisgeben sollten. Und sorgen Sie für sichere Einstellungen auf Facebook und strenge Datenschutzeinstellungen auf Instagram – bei Ihren Kindern und bei Ihnen selbst! Es gibt außerdem integrierte Kindersicherungseinstellungen auf Android und fürs iPhone, sodass Sie mehrere Möglichkeiten haben, für die Online-Sicherheit Ihrer Kinder zu sorgen.

    Aber wie begrenzt man die Bildschirmzeit?

    Zu viel Bildschirmzeit bedeutet weniger Zeit zum Spielen. Der springende Punkt ist hier, die Bildschirmnutzung zu begrenzen, anstatt sie vollkommen zu verbieten, und gleichzeitig Kindersicherungen einzusetzen, die Sie in Ihrer elterlichen Kontrolle unterstützen. Hier sind ein paar Tipps, die dazu beitragen können, dass Ihre Kinder online sicher bleiben und offline gehen, wenn es angeraten ist.

    • Geben Sie ein gutes Beispiel ab. „Tu, was ich dir sage, und nicht, was ich tue“, funktioniert nur manchmal. Seien Sie Ihren Kindern daher vor allem ein gutes Vorbild. Legen Sie also am besten gleich Ihr Smartphone weg.

    • Schaffen Sie Raum für bildschirmfreie Zeit. Zur Bildschirmzeit zählt auch passive Bildschirmzeit, wie ein Fernseher, der im Hintergrund läuft. Legen Sie Geräte außer Sichtweite, damit sie frei nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“ wirklich keine Rolle mehr spielen – und kaufen Sie Ihrem Kind erst dann ein Smartphone, wenn die Zeit dafür wirklich reif ist.

    • Überwachen Sie die Bildschirmnutzung. Manchmal ist Kontrolle doch besser als Vertrauen. Wenn Sie über die Online-Nutzung Ihrer Kinder auf dem Laufenden sind und mit einer Kindersicherungs-App bestimmte Grenzen gesetzt haben, wissen Sie genau, wann das Budget für die Bildschirmnutzung aufgebraucht ist.

    • Keine Bildschirmnutzung mehr bis spätestens 90 Minuten vor dem Schlafengehen. Und das gilt auch für Erwachsene. Bildschirmzeit unmittelbar vor dem Schlafengehen wirkt sich direkt auf die Schlafqualität des Kindes aus. Definieren Sie Situationen, in denen die Nutzung von Bildschirmen einfach nicht erlaubt ist, z. B. in der Schule, nachts oder beim Essen.

    • Führen Sie ein belohnungsbasiertes System ein. Ein Bildschirmzeit-Trenddiagramm kann dabei helfen zu prüfen, ob sich Kinder durch ein vernünftiges Verhalten Bildschirmzeit verdient haben oder ob sie noch mehr im Haushalt oder an ihren Hausaufgaben arbeiten müssen oder mehr Zeit draußen verbringen sollten.

    • Setzen Sie auf aktive, nicht auf passive Medien. Gestalten Sie eine aktive Bildschirmzeit, in denen Ihr Kind mit dem Bildschirm interagiert (per Touchscreen, mit altersgerechten Lernspielen oder bei Videotelefonaten). Eine Bildschirmnutzung im Sitzen zieht sich meist länger hin, also sollten Sie diese Art der Bildschirmnutzung so oft wie möglich vermeiden.

    • Bleiben Sie dabei. Definieren Sie Regeln, die leicht zu merken und nachhaltig sind und an die sich die ganze Familie halten kann. Für die Online-Sicherheit der Familie zu sorgen, ist schließlich eine Teamleistung.

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    Das Internet bietet eine unbegrenzte Palette an Online-Erfahrungen. Doch obwohl ein großer Teil der Online-Welt als sicher gilt, eignen sich nicht alle Inhalte für jedes Mitglied Ihrer Familie. Wenn Ihre Kinder im Internet surfen, können schon ein oder zwei unbedachte Klicks ausreichen, um ungeeignete oder unsichere Inhalte aufzurufen.

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    Digitales Leben
    Privatsphäre
    Carly Burdova
    18-12-2020